Über den Brenner

Verloren die Blätter, verloren und doch

schon verkünden die Knospen

das Frühjahr zart, so bleibt der Winter

Kälte und doch eingeschrieben

schon die Blütenpracht, feuchter

Novembernebel lag in den

Schluchten, über den

Brenner wollt noch kommen

heut er, sein Rad quälte sich

Meter für Meter, konnt

die Hand fast nicht mehr

sehen, über ihm der

Adler zog, doch höher kam

da teilte sich, der Nebel

schwand, Sonne gab

ihm Mut

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Der Brenner, der Zaun und Schluss mit „La dolce vita“

Klar, die Österreicher, auf die ist Verlass. Willkommenskultur und so. Die sind mit sich zufrieden. Trinken ihren Kaffee daheim. Wir Deutsche ab. Die Bayern. Müssen dauern nach Italien. Rüber über den Brenner. In zum Gardasee. Kurz nach Mailand. Für einen Sprung in die Toskana. Auf einen Kaffee. Oder ein paar Gnocci. Für ein paar Flaschen Olivenöl nach Ligurien. Oder den Weinkeller auffüllen.

Und jetzt. Machen die die grenze dicht. Ja gehts denn noch? Kostet uns Stunden. Eine Katastrophe! Mal kurz über die Alpen im neuen Cabrio? Hier Maut und dort. Stau ist doch eh genug. Und nach ein Zaun. Grenze dicht?

Ab sofort fahren wir nur noch durch die Schweiz nach Italien. Da weiss man wenigstens, was man hat. Grenzkontrollen.