Der November griff nach mir

Der November griff nach mir, zerrte

an meinem Mantel, der Wind pfiff

ums Ohr, Regen klatschte ins Gesicht,

 

drang ein ins Gewand, nach mir schaute

keine Sonne, nur der Schal gab Wärme

ich schlitterte über das farbige Laub, größere

 

Laubberge wurden umkurvt, schnellen

Schritts ins Café, deine Hände wärmten mich

kein Buch wurde gelesen in der Nacht

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Die Liebenden

Das Haus hatte Fliegengitter an den meisten Fenstern. Zutritt verboten für die gemeine Stubenfliege. Fliegen die Fliegen gegen das Gitter, meist entkommen sie wieder. Mücken auch fliegen gegen das Gitter oder auch, wenn der Spalt zu groß, zwischen Sims und Gitter hinein. Und stören den Nachtruhe der Liebenden. Die Liebe der Liebenden zu den Mücken hält sich in Grenzen. Saugen sie das Blut der Liebenden, werden die sich gerade noch geliebt habenden zur fluchenden Person, nehmen Hausschuh, Buch als Waffe und schlagen um sich. Mitunter zerstört wird so manches Fliegengitter. In Oberbayern. In der Toskana. Am Morgen, beim Kaffee, gezählt werden die Stiche. Satt schlafen die Mücken im Gebälk.

Das schönste Buch

Wollt dir schenken das
schönste Buch, was
ich hab, ich wollt es dir
schenken, eingebunden
in Packpapier, ein Bändchen
drumherum, ein Bändchen zu
halten das Papier, ich suchte
es lang im Regale, lang
suchte ich es, wie war
noch einmal die Farbe?
Rot? War Weiß? Grau?
In meinem Regale ich suchte
das schönste Buch, wer hat
es noch einmal geschrieben?
Ich suchte und suchte und
fand es nicht. Du sagst,
du hättest es schon?
Das kann nicht sein, es
muss doch hier sein in
dem Regale, das
Packpapier, es wartet
schon