Als wir in Maastricht belgischen Reiskuchen aßen

In meiner Kindheit gab es, als wir fuhren, nach Maastricht fuhren, bei der Tante belgischen Reiskuchen. Kinderglück. Belgischen Reiskuchen. In der Südspitze von Holland, wo Holland nicht mehr nach Meer riecht, drei Länder sich berühren, spürbar ist Europa, belgischen Reiskuchen. Ein Kinderkuchen, ein Erinnerungskuchen. Milchreis umbacken, sozusagen. Angeblich Nahrung auf der Tour de France. Legales Doping. Eddy Mercks aß bestimmt auch diesen Kuchen, zum Frühstück und unterwegs. Eddy, der Kannibale, nur süßen Reiskuchen. Moules frites gab es nicht, bei der Tante in Maastricht, gab es nicht, aber Reiskuchen aus Belgien. Der Wind wehte vom Norden her und erzählte die alten Lieder vom Meer, während wir saßen beim Teetisch und aßen, den belgischen Reiskuchen aßen.

Die Liebe verlassen

Als hätte die Liebe uns verlassen, als hätte uns, ne me quitte pas, als hätt´  uns die Liebe verlassen, zerrissen das Herz, zerrissen, als hätt´ uns die Liebe verlassen, ne me quitte pas,   dahin ist das Reich der Liebe, dahin, als hätt´uns die Liebe verlassen, ne me quitte pas, wollten dich tanzen sehen, dich lachen, es bleibt nur der Schatten an der Wand, der Schatten. Wollten dich tanzen sehen, dich lachen. Ne me quitte pas, nein, verlass uns nicht, Liebe, verlass uns nicht. Wir wollen deine Lieder hören, dein Lachen. Ne me quitte pas.

Brel, Ne me quitte pas

Weint der Himmel über dem Flandernland

Über dem Flandernland weint, über dem Flandernland, der Himmel weint, zwischen Brügge und Gent, über dem flachen Land, der Wind weht ohne Liebe über dem flachen Land, von Marieke singt Brel, von Marieke und vom flachen Land, zwischen Antwerpen und Ostende, es weint der Himmel, singt von dem Mädchen, dem Marieke und lässt weinen den Himmel über dem Flandernland, mijn platte land mijn Vlaanderland, weht der Wind, der raue, übers Land, dem Flandernland, weint das Meer des Nordens, weint, singt Brel über die Liebe, singt über sein Land, mijn platte land mijn Vlaanderland. Ach Marieke, ach.

Marieke

Vom flachen Land sang

Vom flachen Land sang Brel, vom flachen Land, dem Flandernland, voller Melancholie, voller Schwermut, allein mit der Sehnsucht nach dem Meer, fern der Berge, nur Kirchtürme statt, tief der Himmel über dem flachen Land, jauchzend das Land, mijn flakke Land, avec un ciel, ce gris, ce gris, als gäb es kein Halten nicht, ce gris, le plat pays est le mien, besang das Flandernland, besang in der französischen Sprache, die in Flandern ja eigentlich gar nicht gesprochen wird, le play pays und doch auch sang in der niederländischen vom flakke Land und dem Wind zuhörte, dem Wind, der von der Nordsee her kam und brachte den Sturm und den Regen, vom Norden her, von der See. Sang Brel voller Sehnsucht und sang voller Liebe, in seinen Sprachen besang sein Land, das Flandernland: Le plat pays qui est le mien.

Le Plat Pays