noch halten wir die zeit fest

über den gleisen fegt der wind

in kirschs garten keinen

holunder gefunden, längst verlaufen

im bücherlabyrinth, gegen die hitze

der nacht kein entrinnen

ermattet liegen wir am grünen see

der schwarze himmel türmt sich

auf, große regentropfen werden uns

heimbegleiten, später, noch halten

wir die zeit fest, bewegen uns nicht,

nur der himmel wird finsterer, wenn

der wind aufbraust, schwingen wir

uns aufs rad. dann. noch halten

wir die zeit fest

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Augustregen. Carmen

Augustregen. Schlechte Wetterprognosen. Zumindest für eine Open-air-Veranstaltung. Maria und Franz fuhren im Regen los. Es half ja nichts. Besser sollte es gegen Abend werden. Am See nur noch vereinzelt. Mit dem Zug wären sie schlecht zurückgekommen. Eine Übernachtung zu teuer. Carmen am Bodensee. Bregenzer Festspiele. Umkehren war die Frage, aber nicht die Alternative. In der Stadt gingen sie noch schnell etwas Essen. In der Bar noch einen Kaffee. Verschwunden der Regen. Am Ufer entlang erschien die Sonne. Fast unwirklich. Verfärbte den Himmel. Die Nacht kam. Das Orchester saß im Trockenen. Carmen schwamm durch den See. Das Herz erfreuendes Bühnenbild. Feuerwerk durfte nicht fehlen. Der Zuschauer will was geboten bekommen. Zügig die Inszenierung. Für Pause keine Zeit. Sterne zeigten sich. Himmel abgelaufen. Später noch kurz zurück in die Bar. Maria und Franz mochten gerne Opern. Sommerkost gewesen. Die Bar wunderbar.

Die Sonne tanzt über die Hügel

Der Mäusebussard fliegt über die leeren Felder. Längst eingefahren die Ernte. Hier und da Spuren von Winterweizen. Aus dem Stall kommt ein frohes Muhen. Der Melkschemel liegt verstaubt in der Ecke. Der Himmel scheint unendlich blassblau. Auf dem alten Bulldog der Bauer fährt ein sein Holz. Die Sonne tanzt über den Hügeln. Laub wird zusammengerecht von der Bäuerin. Tiefergelegt rast der Nachbarssohn um die Ecke. In die Stadt will hier niemand. Im Advent trägt der Maibaum eine Lichterkette. Jeden Donnerstag übt die freiwillige Feuerwehr den Ernstfall. Rausschneiden aus der brennenden Karosserie. Um den Baum gewickelt. Samstagabend nach der Disko. Wenn das Leben schnell geworden.

Nachthimmel

Ist der Himmel klar, der Blick schweift in die unendliche Ferne, träumt im Sternenzelt, schläft der Specht, nicht sein Hämmern erhellt die Nacht, treibt voran die Kälte, die Augen doch hängen an der goldleuchtenden Pracht. Fledermäuse schon länger nicht mehr erblickt. Nur hier und da eine Katze. Leise fliegt der Wind durch  das kalte Geäst. Der Fluss will nicht schweigen. Zu kalt für die Liebenden, wärmt doch der Mond sie nicht. Von der Ferne naht der Zug. Nach Paris. Bestimmt war es der Nachtzug. Vielleicht beim nächsten Mal. Die Nächte sind lang im Dezember. Die Liebe strahlt in den Augensternen. Nachthimmel.