Für die einen ist Orange eine Zitrusfrucht, manche nenne sie gerne Apfelsine, schmeckt köstlich, auch frisch gepresst, für die anderen ist Orange eine Farbe, beheimatet zwischen Gelb und Rot. So sagte Goethe nicht Orange sondern Gelbroth bzw. Rothgelb. Keine Frage ist Orange eine kräftige Farbe und wird gern von Müllmännern und -frauen getragen.Als Warnfarbe. Auch Warnwesten sind gern orange oder auch Textmarker. Als Anzugsfarbe ist Orange er ungewöhnlich, aber sicher nicht unmöglich. Während die christlichen Mönche mit der Farbe Orange wenig am Hut haben, ist sie bei den buddhistischen Mönchen ein muss. Auch bei den holländischen Fußballer. Die laufen in orangefarbenen Trikots zur Höchstform auf. Als Modefarbe ist sie manchmal wahnsinnig cool und dann lange Zeit wieder ganz schön out. Ein Mini in Orange ist zurzeit mega-in. In der Ukraine kam es sogar zur orangefarbenen Revolution. Ist der Himmel auch blau, die Sonne scheint orange. Ein Orange, welches ganz schön gelb werden kann, am Abend oder in der Früh fast ins Rote überläuft, um doch eigentlich bei sich zu bleiben. Manche Blumen blühen orange, so die Tagetes, sie riechen ein wenig kräftig oder aber auch die Kapuzinerkresse, verziert wunderbar den Sommersalat. Politisch ist die Farbe in Deutschland eher mau. Die Piraten sind schon längst gekentert. In längst vergangenen Zeiten liefen auch in Deutschland Menschen in orangefarbenen Gewändern herum und sangen lustige Lieder. Auch aus der Mode gekommen. Ein schöner Film von Rosenmüller erzählt davon. Nein, nicht der von Kubrick. Ein Sommer in Orange. Es gibt schlechtere Filme. Am meisten zu beneiden sind aber die Franzosen. Die haben sogar eine Stadt mit dem Namen Orange. Ein Sonnenuntergang in Orange ist bestimmt wunderschön in einem dunklen Orange. Der Himmel in einem wunderbaren himmelblau, die Sonne in einem kräftigen orange. So lässt sich leben.
Goethe
Die Zitronenbäume
Kennst du es, das Land, kennst du es, wo sie blühen, diese gelben, sauren Früchte, kennst du es, das Land, wo sie blühen, diese faustgroßen gelben merkwürd frisch riechenden Früchte? Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen? In Indien blühen sie und in Südamerika, in Mexiko und China. Doch Goethe fand, doch Goethe fand sie auf Sizilien. Und suchte dort, der Dichterfürst und suchte dort, die alten Griechen auf Sizilien. Das Land, wo die Zitronen blühen, ein Land der Liebe und des Glücks, so scheint es fast ein Paradies. Doch irrte Goethe, doch, irrte Goethe sich da hier. Entstand doch dort, wo in Europa die Zitronen blühen, entstand doch dort, zum Schutz der schönen gelben Frucht, zum Schutz der wunderbaren Bäume, die Cosa Nostra. So ist das Saure der zitronengelben Frucht, so ist das Saure nicht nur erfrischend angenehm, entstand doch unter dem Zitronenbäume, nicht weit von dem schönen Städtchen Palermo, in einem Zitronengarten die Cosa Nostra. Aus der Mode gekommen ist dabei wohl der Handel mit Zitronen, bei der Cosa Nostra. Und doch so schön das Land, wo die Zitronen blühen, so schön das Land.
Von welchem Eis nur
Von welchem Eis nur sollten befreit sein die Flüsse und Bäche, von welchem Eis nur? Seit Wochen grünt es und blüht und kreucht und fleucht, seit Wochen schon. Schnee, ach Schnee, so wenig gesehen, so muss nicht schmelzen die Frühlingssonne dich. Schnee, ach Schnee. Wer feiert schon noch die Auferstehung, wer feiert schon noch, zwischen all den bunten Schokoladenostereiern, wer feiert schon, nach langer Fastenzeit. Mensch sein, Mensch sein, wo darf ich sein?
Über die Rose
Über die Rose, über die Rose kann ja ein jeder, ein jeder ein Gedicht schreiben. Konnte schon Goethe. Sah, ein Junge, ja ein Junge, stehen, weit draußen stehen, eine kleine Rose. Kann man auch singen. Über den Giersch hat er nicht gedichtet, der Goethe, über den Giersch. Hätte Schubert auch nicht vertont, ein Gedicht über den Giersch, hätte nicht. Und wer hätt´es singen sollen, ein Lied über den Giersch. Fischer-Dieskau? Hermann Prei? Ein Gedicht über die Rose? In diesen Zeiten? Klar, der Frühling, kommt. Es wächst, knospet auf, auch die Rosen wollen bald. Zur Not kann man sie ja auch essen, die Rose. Nein, nicht die Dornen. Die Blütenblätter, kann man essen. Zur Not. Was machen eigentlich Pegidaanhänger mit einer Rose? Aus dem Garten verbannen? Kommt ja aus China, ursprünglich. Ist schon ein paar Jahre her. Was haben die eigentlich im christlichen Abendland verloren? Sind die Griechen wieder schuld? Haben sie schon geliebt, die alten Griechen die schönen Rosen, haben sie schon geliebt, auch die Perser haben sie geliebt. Auch der alte Nero, ja der Kaiser, hatte, klar, ein rauschendes Fest veranstaltet, auf dem Palatin ein rauschendes Fest, der Nero. Griechen, schön und gut, Römer, gehören zum christlichen Abendland. Und dann die Perser. Unmöglich, solche Blumen im Garten. Unmöglich. Durch die Rose kann man Allah verstehen, durch die Rose? In Gefahr das Abendland.