Der November griff nach mir

Der November griff nach mir, zerrte

an meinem Mantel, der Wind pfiff

ums Ohr, Regen klatschte ins Gesicht,

 

drang ein ins Gewand, nach mir schaute

keine Sonne, nur der Schal gab Wärme

ich schlitterte über das farbige Laub, größere

 

Laubberge wurden umkurvt, schnellen

Schritts ins Café, deine Hände wärmten mich

kein Buch wurde gelesen in der Nacht

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Augustregen. Carmen

Augustregen. Schlechte Wetterprognosen. Zumindest für eine Open-air-Veranstaltung. Maria und Franz fuhren im Regen los. Es half ja nichts. Besser sollte es gegen Abend werden. Am See nur noch vereinzelt. Mit dem Zug wären sie schlecht zurückgekommen. Eine Übernachtung zu teuer. Carmen am Bodensee. Bregenzer Festspiele. Umkehren war die Frage, aber nicht die Alternative. In der Stadt gingen sie noch schnell etwas Essen. In der Bar noch einen Kaffee. Verschwunden der Regen. Am Ufer entlang erschien die Sonne. Fast unwirklich. Verfärbte den Himmel. Die Nacht kam. Das Orchester saß im Trockenen. Carmen schwamm durch den See. Das Herz erfreuendes Bühnenbild. Feuerwerk durfte nicht fehlen. Der Zuschauer will was geboten bekommen. Zügig die Inszenierung. Für Pause keine Zeit. Sterne zeigten sich. Himmel abgelaufen. Später noch kurz zurück in die Bar. Maria und Franz mochten gerne Opern. Sommerkost gewesen. Die Bar wunderbar.

Verstaubt das Klavier

Verstaubt das Klavier steht, auch die Staffelei müsste mal wieder, doch lieber sitzt ich im Ohrensessel, die Finger sind nicht mehr so flink, malen, was soll ich schon noch malen, nicht einmal die Wörter fallen mir aus der Hand, der Regen peitscht die Blätter von den Bäumen, verwelkt stehen die Rabatten, die Astern färben noch himmelblau, die Eichhörnchen haben ihre Nüsse längst im Trockenen, gelesen hab ich noch in der Früh, doch am Abend müde die Augen, auf der Straße liegt der Blätterwald, wird bald Frost kommen. Vielleicht sollt ich doch noch einmal Bach spielen, oder Chopin, die Noten liegen noch irgendwo herum, am Abend, wenn der Staub nicht wäre, möglicherweise werden die anderen verrückt, wenn sie allein sind, ich hab mein Klavier.