Als Nietzsche kam nach Sils Maria

Als Nietzsche kam nach

Sils Maria und wanderte

über Tal und Berg, der Sonne

entgegen und dem Mond

 

den Schatten kommen sah und gehen

da wurde fröhlich ums Herz

ihm, die Gedanken fingen an

zu kommen, als wär gesund

 

er und trunken vor

Glück, die Heiterkeit

umgab ihn, drob in den

Bergen, drob in Sils

Im Advent

Der Mond wird nicht angesungen in der Nacht. Macht kein ernst zu nehmender Mensch. Höchstens die Katzen, oder der Hund, weil er sich zu seinen Vorfahren sehnt. Nachts, wenn schlecht geträumt, heult er los wie ein Wolf, als würde der Mond scheinen und er ihn ansingen. Die Instrument werden im Advent häufig rausgeholt. Der Cellokasten wird auch immer schwerer. Die Musik im Radio ist hirnzerreißend. In den Geschäften träumen die Verkäufer von weißer Weihnacht. Auch der Weihnachtsmann, der hier und da zwischen den Tischen herumspringt. Der Nikolaus ist nicht zu sehen, dabei wird es langsam Zeit. Die Kinder waren doch schließlich brav. Wird wohl seine Stiefel noch putzen müssen. Schnell noch den Teller rausstellen, oder den Stiefel. Er wird schon was bringen. Wäre doch gelacht.

Novembervollmond

Als wäre er größer geworden

so wird zu sehen sein der

Vollmond heut so wunderbar nah

als könnt man gleich drauf hüpfen

und mit dem Mann vom Mond

auf dem Mond einen Tee trinken

oder auch, wenn einem nach da ist

mit einem Glas Glühwein auf das

Wohl anstoßen. Vielleicht, wenn

recht gesprächig, kann man ja

mit dem Mann vom Mond ein

paar Worte wechseln. Möglicherweise

weiss er ja, ob es bald gibt Schnee

zu Weihnachten und ob der Nikolaus

schöne Geschenk dies Jahr wird

bringen