Am Abend, wenn alle Geschäfte schon geschlossen haben, die Nase an die Schaufensterscheibe gedrückt. Überall Lichterketten, Kugeln, so als wäre schon da der Festtag, als wäre schon geboren das Christkind. Geschenke wollen gekauft werden. Weihrauch Myrrhe, Gold. Geschenke für einen König. Doch wo sind die Könige? So viele Geschenke können doch nicht nur für einen sein. Die Kälte zieht langsam in die Glieder. Auch der Christkindlmarkt ist längst geschlossen. Die Sternen leuchten hell in dieser kalten Nacht. In den Eingängen der Kaufhäuser sieht man hier und da noch einzelne Menschen. Sie richten ihren Schlafplatz ein. Ob sie Geschenke bekommen? Die Heiligen drei Könige waren weit unterwegs. Folgten dem Stern. Auch heute scheinen die Sterne zum Greifen nah.
Sterne
Nachthimmel
Ist der Himmel klar, der Blick schweift in die unendliche Ferne, träumt im Sternenzelt, schläft der Specht, nicht sein Hämmern erhellt die Nacht, treibt voran die Kälte, die Augen doch hängen an der goldleuchtenden Pracht. Fledermäuse schon länger nicht mehr erblickt. Nur hier und da eine Katze. Leise fliegt der Wind durch das kalte Geäst. Der Fluss will nicht schweigen. Zu kalt für die Liebenden, wärmt doch der Mond sie nicht. Von der Ferne naht der Zug. Nach Paris. Bestimmt war es der Nachtzug. Vielleicht beim nächsten Mal. Die Nächte sind lang im Dezember. Die Liebe strahlt in den Augensternen. Nachthimmel.
Lass uns schaukeln
Lass uns schaukeln, im Garten, Luise, lass uns schaukeln, hoch bis zum Himmel wollen wir, hoch bis zum Himmel, lass uns rennen, Frederike, lass uns rennen, den Berg rauf bis zum Gipfel, lass uns rennen, lass uns in den See springen, Katharina, in den See und bis zu den Fischen tauchen, bis zu den Fischen, lass uns hüpfen, Elisabeth, lass uns hüpfen, über die Bäume bis zu der grünen Wiese, lass uns hüpfen, lass uns lachen, Annabel, lass uns lachen, bis über die Straße, lass uns lachen, lass uns traurig sein, Susanne, lass uns traurig und uns die Sterne ansehen, lass uns traurig sein. Die Sterne sehen auf uns, die Sterne und bewachen unsere Träume. Lass uns schaukeln, im Garten.