erinnerungen

die eismacher wussten nicht, was

sie wollten, ziegenkäse-honig-eis

eher ein irrläufer, kapriolen des

sommers, schwere wolken

 

überziehen den horizont, der donner

treibt die hunde ins haus, bordeaux

riecht nach atlantik, die

trauben gewinnen an kraft

 

auf dem meer hölderlins

reichtum über bord

fallengelassen, erinnerungen

verblassen

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august

morgenträume verträumt

hölderlins hymen nie auswendig

gelernt, die sw-filme werden immer

noch eingelegt, die schwüle augustluft

 

nimmt den menschen den ernst,

badeseen laufen über vor menschen,

rettungswege werden akkurat

eingehalten, vivaldis konzert in den

 

ohren, der mähdrescher hat keine

chance, durch das maisfeld läuft

die liebe nicht davon, gelb grüßen

die sonnenblumen den reisenden

nachtgesang

das dunkle der nacht, der

sohn des kronos bringt dem

achilleus das leierspiel bei

das wild des waldes durchzieht

die finsternis, der augustdonner

 lässt verkriechen die menschen

hinter der ofenbank,  das mondlicht

schimmert fahl, in seinem glanz

tanzen die totengräber, du erzählst

von liebesleid? die wollust verflogen

das geklimmpere auf dem klavier

verstummt, hölderlins glück

zum teufel gejagt, deine küsse

geben keinen halt, der wind pfeift

durch die blätter

Die Birnen, Hölderlin

Wenn Birnen hängen, wenn Birnen, zart und weich und gelb, wenn Birnen hängen und duften, so süßlich, so fein, ob´s die Gute Luise ist oder die Frühe von Trevoux, ob´s die Köstliche von Charneu oder die Schöne Helene und Rosen gar, wilde, Rosen gar, wilde, duften und hängen, gar hängen im See, wo nehme ich im Winter, im Schnee, die Blumen her, Hölderlin und woher, Hölderlin, nehme ich die Birnen, die köstlichen? Die im Supermarkt schmecken doch nicht, nicht.