Die Nikolausfabriken hatten schon Hochkonjunktur. Auch die Produktion der Weihnachtsmänner lief bestens. Lebkuchen warteten schon auf die Auslage. Franz sah dies immer mit gemischten Gefühlen, wenn er nach dem Sommerurlaub heim kam. Aber er hatte ihn ja noch vor sich. Mit Zug und Rad nach Italien. Maria wollte ihre Eltern besuchen und drumherum wollten sie ein wenig über die Hügel der Toskana fahren. Für die Weinernte würde es noch arg früh sein. Die Eltern hatten nebenbei ein paar Rebstöcke. Aber sie würden ein wenig mithelfen. Als Student hatte Franz öfters in den Weinbergen gearbeitet. Lustiger Urlaub. Kost und Logis frei. Ein wenig seine Sprachkenntnisse erweitern. War öfters in Frankreich gewesen. Vergangenen Zeiten. Das Zugticket nach Firenze hatten sie schon. Doch vorher noch ein wenig Geld verdienen, ein wenig schreiben. Überall gab es jetzt wieder Trachtenmoden. Selbst der Aldi macht nicht halt. Da kam ihm der Urlaub recht. Die Wiesen kam früh genug. Die Nikoläuse auch
Toskana
Der Brenner, der Zaun und Schluss mit „La dolce vita“
Klar, die Österreicher, auf die ist Verlass. Willkommenskultur und so. Die sind mit sich zufrieden. Trinken ihren Kaffee daheim. Wir Deutsche ab. Die Bayern. Müssen dauern nach Italien. Rüber über den Brenner. In zum Gardasee. Kurz nach Mailand. Für einen Sprung in die Toskana. Auf einen Kaffee. Oder ein paar Gnocci. Für ein paar Flaschen Olivenöl nach Ligurien. Oder den Weinkeller auffüllen.
Und jetzt. Machen die die grenze dicht. Ja gehts denn noch? Kostet uns Stunden. Eine Katastrophe! Mal kurz über die Alpen im neuen Cabrio? Hier Maut und dort. Stau ist doch eh genug. Und nach ein Zaun. Grenze dicht?
Ab sofort fahren wir nur noch durch die Schweiz nach Italien. Da weiss man wenigstens, was man hat. Grenzkontrollen.