Nein, Franz war nicht in Panik. Für ihn änderte sich nicht viel. Gut, in der Bar konnte er nicht jobben. Da wurde er nicht mehr gebraucht. Die paar Gäste konnte der Chef selber bedienen. Seine Band hatte auch keine Auftritte mehr. Gestern hätten sie im Bayrischen Hof spielen sollen. Abgesagt. Aber der Veranstalter würde das Honorar noch zahlen. Ein Freund von ihm hatte mit seinem Orchester ein Geisterspiel gehabt. Leerer Konzertsaal und nur ein Videomitschnitt. Als wäre es eine Probe. Die Italiener hatten es da noch schwieriger. Durften abends ihre Wohnung nicht mehr verlassen. Sie, die doch gerne abends ihre Runden drehten. Hier ein Eis. Da ein kleines Gläschen. Oder einfach nur auf der Bank saßen und ratschten. Alles würde gut werden. Natürlich. Andrà tutto bene. Sangen nachts vom Fenster aus auf die Straße. Oder in den Innenhof. Depressiv wollte keiner werden. Nein, Franz war noch ganz entspannt. Beim Einkaufen sich nur gewundert. Menschen mit Einkaufswagen voller Dosensuppen waren ihm begegnet. Er wollte nur ein wenig für das Wochenende einkaufen. Pasta hatte er genug daheim. Und Reis für Risotto gab es noch reichlich. Einen anderen wollte Maria nicht. Doch manchmal kochte er Basmati. Ausverkauft. Franz mochte den zarten Duft vom Basmati-Reis. Er hatte ihn einmal bei einem Kurden aus dem Irak kennengelernt. Mittlerweile gab es ihn ja überall. Dosensuppe hatte Franz nicht eingekauft. Nur ein paar Dosen Tomaten. Die brauchte er immer. Für Pizza. Für Pasta. Maria skypte jetzt immer viel mit Italien. Später würden sie sich alle wieder umarmen. Später. Andrà tutto bene.